Bewegung im Immobilienmarkt

Auch im Jahre 2022 ist keine Änderung absehbar: der unaufhaltsame Aufwärtstrend im Immobilienmarkt hält an. Freuen tun sich vor allen Dingen Hausbesitzer und Investoren, die mit guten Verkaufspreisen bzw. Wachstums-Renditen rechnen können. Auch wenn gelegentlich bereits von einer "Immobilienblase" gesprochen wird, so zeigt sich der österreichische Immobilienmarkt mit einer stabilen Konsolidierung. Kurzfristige Preiseinbrüche sind momentan nicht zu befürchten.

Immerhin zeigt der Überblick über die teuersten Immo-Deals der Woche in der Region Vorarlberg, wo der Preistrend hingeht. Das bedeutet, dass Immobilen weiterhin eine interessante Investition darstellen. Dazu trägt auch weiterhin bei ein ungebrochenes Investitionsinteresse an Wohnimmobilien – weiterer Preisanstieg 2022 erwartet. Besonders die Hauptstadt Wien liegt im Fokus internationaler Investoren.

Innovative Investmentform im Immobiliensektor: Photovoltaik

Wem die derzeitigen Immobilienpreise für ein Investment zu hoch sind, für den könnte eine relativ neue Anlageform interessant sein, die zur Zeit von sich reden macht: Er kann in eine PV Anlage investieren. Die Idee, die dahintersteckt, ist der Kauf einer Photovoltaik Anlage auf einer fremden Dachfläche. Diese wird vom Solar Vermarkter angemietet und dann die Solaranlage darauf installiert. Anschließend erhält der Investor neben einer gesetzlich über 20 Jahre garantierten Vergütung außerdem sehr hohe steuerliche Abschreibungsvorteile. Daher rechnet sich das sogenannte Solar Investment sowohl für den Eigentümer der Dachfläche als auch für den Investor.

Die saubere Solarenergie ist durch die jüngsten politischen internationalen Entwicklungen jetzt noch attraktiver geworden. Auf dem Markt der konventionellen, fossilen Energieträger gab es eine regelrechte Explosion der Energiepreise. In der Steiermark fordern Unternehmen zur Zeit konkrete Maßnahmen gegen die Preisexplosion auf dem Energiemarkt. Doppelte Strompreise und vierfache Gaspreise lassen die Rentabilität der Solarenergie selbst für Skeptiker plötzlich in ganz neuem Licht dastehen.

Aus umweltpolitischer Sicht führt sowieso über kurz oder lang kein Weg an der erneuerbaren Energie aus der Sonne vorbei. Um die Forderungen des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, sieht die österreichische Wärmestrategie der Regierung eine schrittweise Abschaltung der Ölheizkessel und einen Ausstieg aus der Kohleheizung vor. Für Gasheizungen ist ein entsprechender Plan zum Ausstieg noch in der Erstellung. Der Zeitplan bis zum Jahre 2040 könnte sich durch die jüngsten Ereignisse aber beschleunigen.

Belastbarkeitsgrenze erreicht

Nicht nur die Unternehmen und die Industrie, ganz besonders auch den Endverbraucher treffen die hohen Energiekosten hart. Während noch nach einer Lösung zur Entlastung gesucht wird, werden auch Stimmen laut, die das Aussetzen der Richtwertmieten-Erhöhung vorschlagen. Die SPÖ fordert: Wohnen muss leistbar sein! Für Mieter wird das Budget eng, andererseits gibt es einen Mangel an Mietwohnungen.

Einer der Gründe ist sicherlich der aktuelle Stopp vieler Neubauprojekte. Die momentane massive Preissteigerung bei Baumaterialien und die unsichere Verfügbarkeit machen die Kalkulation zu einem Glücksspiel. Generalunternehmer und Bauträger können plötzlich weder die Herstellungskosten noch den Fertigstellungstermin garantieren. Das Unternehmen i+R stoppt Verkauf von Neubauwohnungen wegen Unkalkulierbarkeit und ist damit längst nicht alleine. Während im Gewerbebau die Werkverträge den Bauunternehmen mehr Freiheit geben, garantiert das Konsumentenschutzgesetz dem Endverbraucher strikte Rechte. Dem Bauträger drohen massive Schadensersatzforderungen.

Die nächsten Monate werden zeigen, welche Lösungen es gibt, um aus dem momentanen Engpass an privat genutzten Neubauten zu kommen. Energiekrise und Rohstoffverknappung machen es im Moment schwer, konkrete Prognosen abzugeben. Ein Grund mehr, eine Immobilie aus dem Bestand zu erwerben.