Die richtige Herangehensweise beim Hausbau

Das Grundstück

Beim Thema Hausbau ist es wichtig, sich nicht nur auf das Bauen des zukünftigen Heimes zu konzentrieren, sondern das Ganze "Drumherum" miteinzubeziehen. Der richtigen Auswahl des Grundstücks sollte deshalb gleich viel Aufmerksamkeit zuteil kommen, wie dem eigentlichen Akt des Hausbaus. 

  1. Sie sollten festlegen, was vom neuen Heim aus leicht zu erreichen sein sollte. Dazu zählen zum Beispiel Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel oder Ihr Arbeitsplatz.
  2. Außerdem sollten Sie sich bei der örtlichen Baubehörde Planungsunterlagen und einen Generalverkehrsplan für die Umgebung holen, um einzusehen, was in Zukunft in der Umgebung an Gebäuden oder Straßen entstehen wird.
  3. Es ist wichtig herauszufinden, wie die Baurichtlinien für das Grundstück lauten. In einem Bebauungsplan ist festgelegt, wie groß die bebaubare Fläche sein darf, wie viele Stockwerke gebaut werden dürfen, welche Baumaterialien zum Einsatz kommen dürfen oder ähnliches.
  4. Auch beim Preis des Grundstücks ist darauf zu achten, dass böse Überraschungen durch Altlasten oder Nebenkosten vermieden werden. Der Preis setzt sich üblicherweise aus dem Grundstückswert  (Ermittlung durch Bodenrichtwerte), den Grundstücksnebenkosten (Notargebühren, Grunderwerbsteuer, Maklergebühren und Vermessungsgebühren), Kosten für das Freimachen von Rechten Dritter (z.B. Wegrechte), Herrichtungskosten (Sichern von Ver- und Entsorgungsleistungen) und Erschließungskosten zusammen.

 

Die Planung des Eigenheims

Der wichtigste Teil ist und bleibt nichtsdestotrotz die Planung des Hauses. Schließlich spielt sich zukünftig im Regelfall der größte Teil des Lebens darin ab. Es ist deshalb wichtig, sich früh genug mit den verschiedenen Hausformen, Bauweisen und einer effizienten Raumaufteilung auseinanderzusetzen, da es im Nachhinein eher schwierig und teurer wird, Änderungen vorzunehmen.

Zu den Hausformen zählen das Einfamilienhaus, das Doppelhaus, das Kettenhaus und das Reihenhaus. Diese können jeweils auf unterschiedliche Art und Weise gebaut sein, so zum Beispiel als Massivhaus aus Stein, Lehm oder Beton, als Stahlbau, als Holzhaus, als Fertighaus oder als Bausatzhaus.

Außerdem sollten Sie sich bei der Planung Gedanken um einzelne Bauteile machen, an die anfangs vielleicht noch nicht direkt gedacht werden. Dazu gehört das Dach – Steildach oder Flachdach? Balkone und Terrassen? Fenster, Treppen und Türen? Dies gilt sowohl für Außen- als auch Innenräume. Auch für einen Telefon-, Internet- und Stromanschluss sollte gesorgt werden.

Des Weiteren sollte ein Grundriss angefertigt werden, wie die Wohnfläche in Zukunft auszusehen hat. Dabei müssen Sie im Bebauungsplan die maximale Bebauungsfläche beachten. Zudem sollten Sie im Grundriss etwaige Möbelstücke mit einplanen, die später im Haus stehen sollen, beispielsweise größere Schränke, Betten oder die Küche. Auch Stauräume wie zum Beispiel Keller oder Dachgeschoss sind wichtige Bestandteile der Planung. Um Leitungen zu sparen, kann es sinnvoll sein, Bad und Küche nah beieinander einzuplanen. Sie sollten dabei nicht nur das Jetzt im Blick haben, sondern auch an die Zukunft denken. Kinder die zur Welt kommen, oder Wünsche der Kinder, wenn sie älter werden. 

Die Energiestandards müssen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechen. Grundsätzlich gilt: je kompakter das Haus, desto niedriger ist der Energieverbrauch und Bau- und Heizkosten sind geringer.

 

Baupartner

Da Sie Ihr Haus im Regelfall nicht komplett selbst bauen können, brauchen Sie hier fachmännische Unterstützung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, welche alle jeweils Vor- und Nachteile aufweisen. Um eigene Interessen und Prioritäten umzusetzen ist es sinnvoll, sich gut zu überlegen, wie der Hausbau angegangen wird.

Ein Bauträger übernimmt den Großteil der Planung und der Errichtung des Hauses. Er ist somit auch der Bauherr und trägt die alleinige Verantwortung. Die Bauträgerfirma beginnt damit, das Grundstück zu suchen, das Haus zu planen und zu bauen und ist somit die beste Lösung, wenn Sie einen einzigen Ansprechpartner für das gesamte Projekt Hausbau wünschen. Da die Bauträgerfirma der Bauherr ist, haben Sie kein Mitspracherecht beim Bau und sind erst mit Kauf des Grundstücks mit darauf stehendem Haus rechtmäßiger Eigentümer.

Die Vorteile eines Fertighausherstellers liegen darin, dass man eine Festpreisgarantie hat und durch geringere Bauzeit weniger Löhne und deshalb weniger Kosten beim gesamten Bau hat. Die Nachteile beziehen sich darauf, dass die Fertighausteile vorgeschrieben sind und man deshalb nur wenig individuell sein kann. Auch nachträgliche Änderungen sind nicht immer möglich und können sehr teuer werden. Trotzdem ist das Fertighaus ein immer größer werdender Trend, weshalb es immer mehr Auswahlmöglichkeiten und somit auch mehr Individualität für den Käufer gibt.

Wird als Baupartner ein Architekt gewählt, sind der Kreativität natürlich kaum Grenzen gesetzt. So können (bis zu einem gewissen Punkt) laufend Änderungen eingebracht und nach Möglichkeit auch umgesetzt werden.Für den Bau wird die komplette Verantwortung selbst getragen, der Architekt dient nur als Treuhänder gegenüber Behörden.